Sie fragen, Romana antwortet

Ist es egal, womit man Tabletten einnimmt?

Tabletten, Pillen und Kapseln sollten immer mit Wasser geschluckt werden. Auf keinen Fall sollten Arzneimittel mit Milch, Kaffee oder Schwarztee eingenommen werden, denn das kann zu Wechselwirkungen führen. Nicht geeignet ist Grapefruitsaft, denn dadurch kann es beispielsweise zu Wechselwirkungen mit Cholesterinsenkern, den sogenannten Statinen, kommen. Deren Abbau wird gehemmt, und der Blutspiegel kann auf das Tausendfache steigen. Sogar grünes Gemüse kann manchmal Probleme bereiten: Es enthält viel Vitamin K, das z. B. die Wirkung von Blutverdünnern herabsetzt. Am besten nehmen Sie Tabletten mit etwa 150 bis 200 ml Leitungswasser ein. Es ist hierbei besser geeignet als Mineralwasser, denn Calcium und Magnesium können manche Arzneimittel ebenso in ihrer Wirkung stören.

Sind alle Medikamente vegan?

Nein, es gibt Inhaltsstoffe, die tierischer Herkunft sind. So wird beispielsweise der Wirkstoff Heparin, der zur Gruppe der Blutgerinnungshemmer gehört, aus der Darmschleimhaut von Schweinen oder aus Rinderlungen gewonnen. Auch manche Hilfsstoffe in Arzneimitteln sind nicht vegan. Hier dürfte wohl die Lactose (Milchzucker) am bekanntesten sein, die unter anderem als Füllmittel Anwendung findet. Gelatine ist häufig ein Bestandteil von Hart- und Weichkapseln. Sie wird aus tierischem Bindegewebe (Knochen, Häuten) gewonnen. Wollwachs aus der Wolle des Schafs und Bienenwachs werden für die Herstellung halbfester Arzneimittel wie Salben verwendet – um nur einige Beispiele zu nennen. Selbst wenn ein Medikament vollständig frei von tierischen Zutaten ist, bedeutet dies noch nicht, dass es nicht an Tieren getestet wurde.

Tablette mit Bruchstelle. Weiße Tablette. Gesundheitsratgeber im Dezember

Die neuen Tabletten sind so groß, dass ich sie nicht schlucken kann. Kann man jede Tablette zerteilen?

Um das Schlucken zu erleichtern, ist es manchmal erforderlich, eine Tablette zu halbieren. Dann sollte man wissen, wie es richtig geht. Tabletten sollte man nur dann teilen, wenn sie eine Bruchkerbe haben – die liegt meistens in der Mitte der Tablette. Nicht teilen sollten Sie Tabletten, die einen magensaftresistenten Überzug haben. Das ist ein Film, der sich nicht schon im Magen, sondern erst im Dünndarm auflöst, damit die Magenschleimhaut nicht gereizt wird oder der Arzneistoff nicht durch die Säure zerstört wird. Retard-Arzneimittel, also Medikamente, deren Wirkstoff nicht auf einmal, sondern langsam und gleichmäßig ins Blut gelangen, sollten ebenso nicht geteilt werden. Tut man dies doch, wird die gesamte Tagesdosis auf einmal freigegeben, was unangenehme und vor allem gefährliche Folgen haben kann. Problematisch sind Tabletten, die mit sogenannten Schmuckkerben versehen sind und damit den Anschein erwecken, als könnten sie ganz einfach geteilt werden. Ob eine Tablette teilbar ist, darüber informiert der Beipackzettel oder die Fachinformation, die der Apotheker einsehen kann. Wenn im Beipackzettel nichts dazu steht, sollte man unbedingt in der Apotheke nachfragen, ob eine Halbierung möglich ist.

Auch Sie haben Fragen zum Thema Gesundheit? Romana, unserere Pharmazeutin, beantwortet sie alle gerne in den kommenden Ausgaben. Senden Sie uns Ihre Fragen an: office@apo-vital.at oder per Postkarte an: Freigeist Media GmbH, Steindorf 65, 5570 Mauterndorf

Illustration von Romana antwortet. Gesundheitsratgeber
Romana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: