Wien: Eine kulinarische Reise in Österreichs Hauptstadt

Wien gilt als die Stadt der Genießer und Genießerinnen, denn Essen spielt dort eine große Rolle. Seit jeher weiß man hier, was gut und nahrhaft ist. Das Stadtbild ist geprägt von sogenannten „Beisln“, Kaffeehäusern, Heurigen, Wirtshäusern und Restaurants. Aber auch die Wiener Küche selbst ist weit über ihre Grenzen hinaus bekannt und aus verschiedenen Ursprüngen und Einflüssen gewachsen. Sie ist keine böhmische, keine ungarische und keine adriatische Küche, enthält aber von allen etwas. Die Wiener Küche ist eine in der k.u.k. Monarchie geborene Mischung – eine Wiener Melange, wenn man so will – die Hofküche genauso verkörpert wie Bauernkost.

Wiener Apfelstrudel

ZUTATEN für 1 Strudel:

  • Strudelteig

Für die Fülle:

  • 500 g Äpfel
  • 30 g Semmelbrösel
  • 30 g Butter
  • 30 g Rosinen
  • 40 g Kristallzucker
  • 1 TL Zimtpulver
  • Butter zum Beträufeln
  • Staubzucker zum Bestreuen

ZUBEREITUNG

Den Strudelteig mit etwas zerlassener Butter bestreichen. Zwei Drittel der Teigfläche mit in Butter goldgelb gerösteten Semmelbröseln bestreuen, darauf die geschälten, entkernten und blättrig geschnittenen Äpfel gleichmäßig verteilen, mit Zucker, Zimt sowie Rosinen bestreuen. Den Strudel einrollen und dann mit der Naht nach unten auf ein schwach befettetes Backblech legen. Mit zerlassener Butter bestreichen und 25 Minuten bei 200 °C backen. Nach halber Backzeit nochmals mit Butter bestreichen. Aus dem Rohr nehmen, portionieren und anzuckern.


Wiener Schnitzel

ZUTATEN für 4 Personen:

  • 4 Kalbsschnitzel von der Schale oder Karree (à 150 g)
  • 1 Ei
  • Salz
  • 80 g Mehl
  • etwa 200 g Brösel
  • 1 Zitrone, Petersilie
  • Sonnenblumenöl zum Ausbacken

ZUBEREITUNG

Danach die Schnitzel etwas salzen. Das Ei gut verrühren. Nun die Schnitzel in Mehl wenden, durch das Ei ziehen und mit den Bröseln panieren.
Anschließend die Schnitzel in einer Pfanne schwimmend in Öl oder Butterschmalz zu goldgelber Farbe herausbacken. Danach auf einer Serviette abtropfen lassen. Mit Petersilie und Zitronenspalten garnieren.
Tipp: Als Beilage entweder grünen Blattsalat, Erdäpfelsalat, Gurkensalat oder einen gemischten Salat servieren.

Wissenswertes: Das Wiener Schnitzel steht an der Spitze der traditionellen kulinarischen Spezialitäten aus Österreich. Wohl nur einer Legende nach aus Italien importiert, wurde es bereits im berühmten Kochbuch der Katharina Prato von 1831 erwähnt und ist heute aus den Wiener Speisekarten nicht mehr wegzudenken.


Kaiserschmarren mit Zwetschkenröster

ZUTATEN für 1 Person als Hauptgericht oder für 4 Personen als Dessert:

Für den Schmarren

  • 200 ml Milch
  • 120 g Mehl
  • 50 g Butter
  • etwas abgeriebene Zitronenschale
  • Salz
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • 4 Eier, getrennt
  • 50 g Kristallzucker
  • Rosinen nach Geschmack
  • Staubzucker

Für den Zwetschkenröster

  • 1 kg Zwetschken
  • 125 ml Wasser
  • 200 g Kristallzucker
  • Zimtrinde, Gewürznelken

ZUBEREITUNG
Für den Zwetschkenröster die Zwetschken waschen, halbieren und entkernen. Wasser mit Kristallzucker, Zimtrinde und Gewürznelken aufkochen. Zwetschken beigeben und unter wiederholtem Umrühren langsam weich dünsten. Der Röster soll eine dickflüssige Konsistenz aufweisen. Auskühlen lassen und die Gewürze herausnehmen.
Für den Schmarren Milch mit Mehl, Salz, geriebener Zitronenschale, Vanillezucker und Dotter zu einem glatten Teig verrühren und das mit Kristallzucker zu Schnee geschlagene Eiklar unterheben. In einer Pfanne Butter erhitzen und den Teig etwa 3 cm hoch eingießen. Rosinen darauf streuen und auf kleiner Flamme langsam anbacken. Sobald die untere Seite Farbe angenommen hat, den Schmarren halbieren, wenden und im vorgeheizten Backrohr bei 180 °C etwa 15 Minuten fertig backen.
Danach mit zwei Paletten oder Kochlöffeln in 3 cm große, unregelmäßige Stücke reißen, etwas flüssige Butter dazugeben und nochmals kurz ins Backrohr stellen. Auf Teller anrichten, mit Staubzucker anzuckern und mit etwas Zwetschkenröster servieren.

Wissenswertes: Eine der vielen Legenden um die Entstehung des Kaiserschmarrens besagt, dass Kaiser Franz Josef I. bei einem seiner Jagdausflüge im Salzkammergut einen Holzfällerschmarren vorgesetzt bekommen haben soll, der ihm zu Ehren mit guten Zutaten wie Milch, Rosinen und Eiern verfeinert wurde. So wurde aus einem gewöhnlichen Holzfällerschmarren ein vornehmer Kaiserschmarren.


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Fotografie:

Andrea Knura und Andreas
Riedmann

Hubert Krenn Verlag (94 Seiten, € 10,–)

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