Erste Hilfe: Sommerverletzungen

Erste Hilfe: Sommer, Sonne, Sicherheit. Warme Temperaturen und lange Abende locken im Sommer ins Freie – und Tausende Österreicherinnen und Österreicher hinter den Grill. Leider enden jährlich rund 700 Personen nach Grillunfällen im Krankenhaus, die meisten von ihnen mit Verbrennungen. Auch Bienen- oder Wespenstiche können die Gartensaison trüben. Wie wir alle sicher und verletzungsfrei durch den Sommer kommen – und was zu tun ist, wenn es doch zu Verletzungen kommt.

Halten Sie beim Grillabend einen Kübel Wasser, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher bereit? Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte das tun. Das Wasser dient allerdings nicht nur zum Löschen eines Feuers: Fast die Hälfte aller Grillverletzungen sind Verbrennungen. Spülen Sie leichte Brandverletzungen sofort mit Wasser! Ist dem oder der Verletzten kalt, beenden Sie die Kühlung.

Welche Maßnahmen folgen?

Wenn vorhanden, decken Sie die Verbrennung mit einer speziell beschichteten Wundauflage ab, die nicht mit der Wunde verklebt. Brandblasen nicht aufstechen! Bei leichten Verbrennungen können Produkte aus der Apotheke helfen, bei großflächigen und schweren Verbrennungen wählen Sie den Notruf 144! Bis der Rettungsdienst kommt, soll die verletzte Person eine angenehme Position einnehmen und die Beine hochlagern, da es zu Kreislaufbeschwerden kommen kann. Besonders gefährdet sind Kinder, bei denen Verbrennungen zu den häufigsten Verletzungen zählen. Hier immer ärztlichen Rat einholen!

Wenn der Bienenstich gefährlich wird

Insekten wie Bienen sind im Sommer besonders aktiv. Kommen sich Mensch und Tier in die Quere, können schmerzvolle, aber meist harmlose Stiche folgen – ein kühlender Umschlag hilft gegen die Schwellung. Gefährlich wird’s, wenn ein Insekt verschluckt wird und im Mund oder Hals zusticht. Setzen Sie sofort einen Notruf ab! Danach befolgen Sie diese Maßnahmen:

  • Stachel entfernen.
  • Person in eine aufrechte Position bringen, falls Atemnot auftritt.
  • Kalten Umschlag oder Ähnliches um den Hals und auf die Einstichstelle legen.
  • Eis(würfel) lutschen lassen und damit von innen kühlen.

Reagieren Gestochene allergisch auf Insektengift, kann es zu einem anaphylaktischen Schock und im schlimmsten Fall zum Atem-Kreislauf-Stillstand kommen. Ausgeprägte Hautrötungen, Schwellungen, Ausschläge und Juckreiz auf großen Teilen des Körpers sind typische Anzeichen. Starke Schwellungen im Mund-Rachen-Raum und Atemnot sind möglich. Auch hier die obigen Maßnahmen anwenden und bei der Einnahme von Notfallmedikamenten helfen! Allergiker:innen müssen diese, etwa einen EpiPen, immer mitführen und sich bei Bedarf auf der Oberschenkelaußenseite verabreichen.

Wichtige Nummern im Handy speichern:
Notruf: 144

Den nächsten Erste-Hilfe-Kurs in Ihrer Nähe finden Sie unter: www.erstehilfe.at

Kleine Wunden, große Gefahr
Zecken können gefährliche Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, weshalb man sich regelmäßig gegen den FSME-Virus impfen lassen sollte. Was tun, wenn man gebissen wurde? Die Zecke vorsichtig mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen, auch den Kopf samt Beißwerkzeugen. Dann Einstichstelle desinfizieren und markieren. Bildet sich – auch Wochen später – ein roter Kreis um die Stelle (Wanderröte), kann das auf eine Borreliose hinweisen. Suchen Sie in diesem Fall eine Ärztin bzw. einen Arzt auf!

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