Baumessenzen – Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Mit dem Wissen und der Erfahrung 1500 Jahre alter Klostertradition werden im Europakloster Gut Aich außergewöhnliche Kostbarkeiten aus dem Garten der Natur hergestellt.

Seit uralten Zeiten faszinieren Bäume die Menschen. Sie wurden als Zeichen des Lebens angesehen und verehrt. Bäume berühren unseren Leib und unsere Seele. Menschen glauben, dass Bäume ihnen tiefe Erfahrungen und Einsichten ihres Lebens schenken. Sie vermitteln Geborgenheit und Sicherheit. Für viele galten sie als heilig und als Sitz der Götter, wie die Donareiche oder die heilige Esche. Jeder, der einmal durch einen Wald gegangen ist, weiß, wie kraftspendend und beruhigend dies sein kann. Es ist nicht nur die physiologische Wirkung des Sauerstoffs, die uns belebt, sondern die Erfahrung, dass wir durch unsere Begegnung mit Bäumen und dem Wald hineingenommen werden in das Mysterium der Bäume. Heute weiß man, dass Bäume vor allem unter der Erde über Wurzeln und Pilze miteinander in Beziehung stehen und ein soziales Leben führen. Sie vermitteln nicht nur Bodenständigkeit, sondern sind wahre Himmelsstürmer, die eine Verbindung zwischen Immanenz und Transzendenz herstellen.

Bäume als Symbole und Vermittler von Leben

Die meisten Menschen finden leicht Beziehung zu Bäumen, weil sie sich in ihnen selbst sehen und finden können. Darüber hinaus ahnen sie aber auch, dass die Bäume und der Wald ein Bild menschlicher Gesellschaft und Gemeinschaft sind. Selbst in Monokulturen gleicht kein Baum dem anderen. Die Vielfalt der Bäume macht einen Wald gesund und schön, genauso wie die Vielfalt der Menschen eine menschliche Gesellschaft bunt und gesund macht. Sie lehren uns, dass wir in unserer Vielfalt aufeinander bezogen und aufeinander angewiesen sind.

Bäume in der traditionellen Heilkunde

Alt ist auch die Tradition, aus Bäumen Anwendungen für die Gesundheit herzustellen. In den Alpen schätzte man das Lärchenharz, das zu Salben für Wunden verarbeitet wurde. Von den Fichten und Tannen nahm man im Frühjahr die Wipfel, um Sirup für die Atemwege oder ätherische Öle herzustellen. Die Weidenrinde ist als Lieferant für das natürliche Salicin bekannt und das Eichenrindebad galt als Mittel bei Hautbeschwerden. Lindenblüten wurden zu Schwitzkuren verwendet und die Früchte vieler Obstbäume gehören zu den unentbehrlichen Grundnahrungsmitteln der Menschen.

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile”

Bei der Herstellung der Baumessenzen ließ sich das Europakloster von den Erfahrungen der alten Klosterheilkunde und den mündlichen Überlieferungen traditioneller Pflanzenkundiger inspirieren. Es ist erstaunlich, dass bereits in der Knospe der ganze Baum angelegt ist – die Blätter, die er tragen wird, die Blüten, die Bienen und andere Bestäuber anlocken, und schließlich die Frucht. Das konnte auch bei der Herstellung der Essenzen beobachtet werden: Bereits nach wenigen Tagen entfalteten die Knospen des Apfel- oder Vogelbeerbaumes in der Essenz einen wunderbaren Duft der Früchte, die erst Monate später am Baum reifen würden.

Der alte aristotelische Satz: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, kommt der Sichtweise und Erfahrung des Europaklosters nahe: Ein Baum entfaltet als Ganzer seine Eigenschaften auf uns. Dementsprechend ist in den Essenzen der ganze Baum enthalten: Knospen, Blätter, Blüten, Früchte und das Holz der Rinde. Dieser Zugang erfordert ein neues und aufwendiges, bisher unbekanntes Herstellungsverfahren, denn die einzelnen Teile müssen zu unterschiedlichen Zeiten geerntet und verarbeitet werden.

Wer eine Baumessenz in Händen hält und anwendet, vermag vielleicht zu ahnen, dass sich der Geist und die Kraft des ganzen Baumes in dieser versammelt haben. \\

Der Birnbaum (Pyrus communis) steht für überschwängliche Freigiebigkeit, denn beim Birnbaum kann jeder Mensch sein, so wie er ist und mit allem, was ihn ausmacht. Der Birnbaum berührt die Sehnsucht nach Angenommen-Sein und sich ganz an das Leben zu verschenken und dabei zu gewinnen.

Pater Johannes Pausch, Prior vom Europakloster

Gut Aich und St. Gilgen und Uwe Büttner.

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