Beinwell – Natürliche Schmerzlinderung und Heilung

Beinwell – Natürliche Schmerzlinderung und Heilung

Gegen Verstauchungen und Gelenkschmerzen wird schon seit Jahrhunderten gerne auf Beinwell gesetzt. Die Wirkstoffe befinden sich dabei besonders in der Wurzel und in den Blättern.

Botanik


Eine der Besonderheit des Beinwells stellen die Wurzeln dar. Tiefschwarz ist die Rinde, innen jedoch zart weißlich. Aus diesem Wurzelstock entspringen Stängel mit leicht behaarten Blättern. Die Stängel wachsen schnell und können durchaus eine Höhe von einem Meter und etwas mehr erreichen. Ein Augenschmaus sind die violetten, etwas glockenförmigen Blüten, die mit leicht gesenktem Haupt so manch einer Wiese eine wunderbare Farbe verleihen. Am liebsten wächst und gedeiht die Beinwellpflanze in der Nähe von Gewässern und feuchten Plätzen, aber auch in trockener Umgebung findet sich so manch eine Beinwell-Pflanze wieder.

Geschichte

Bereits die Koryphäen der Heilkunde im Mittelalter wie Paracelsus oder Hildegard von Bingen nutzten die Kräfte des Beinwells für diverse Heilzwecke. Besonders häufig in der Verwendung war das Beinwell unter anderem in der Behandlung von Knochenbrüchen, Verstauchungen und Wunden. Neben der äußerlichen Anwendung tauchen auch gelegentlich Berichte über die innerliche Anwendung auf. Von dieser Anwendung ist man allerdings aus gesundheitlichen Gründen wieder abgekommen.

Wirkstoffe

Zu den erwähnenswerten Wirkstoffen des Beinwells zählen Gerbstoffe, Flavonoide, Pflanzensäuren, Allantoin und Pyrrolizidinalkaloide. Allantoin ist dabei für die Heilwirkung der ausschlaggebende Wirkstoff.

Heilwirkung

Der Wirkstoff Allantoin hat eine stark wundheilende Eigenschaft. Dabei wird die Bildung von neuem Gewebe gefördert und zusätzlich hat Allantoin eine entzündungshemmende Wirkung. Die Behandlung mit der Beinwellwurzel darf jedoch nur auf intakter Haut stattfinden.

Anwendung

Die häufigste Anwendung erfolgt in der Form als Salbe. Viele diverse Firmen werben mit den Wirkkräften des Beinwells in deren Salben. Schon vor Jahrhunderten wurde diese Salbe auch selbst hergestellt. Noch verbreiteter sind und waren Umschläge mit Beinwell. Einfach frische Wurzeln und Blätter zerkleinern und stampfen und auf die schmerzende Körperstelle auftragen. Ein Tuch herum sorgt dafür, dass der Wirkstoff dort bleibt, wo er hilft. Allerdings nicht auf offene Wunden.
In der Volksheilkunde wurde Beinwell auch gerne als Tinktur eingenommen. Ihm wurde eine positive Wirkung gegen Husten nachgesagt. Allerdings kam man aufgrund der Pyrrolizidinalkaloide von einer inneren Anwendung ab. In der Apotheke finden Sie pflanzliche Salben mit Beinwell, die gegen Sonnenbrände angewendet werden.

Kulinarik

Ebenso aufgrund der Pyrrolizidinalkaloiden findet sich Beinwell auf keinem Speiseplan wieder. Bevor diese giftigen Stoffe erkannt wurden, waren Beinwellblätter allerdings ein, in manchen Kreisen durchaus beliebtes, Nahrungsmittel. \\ Aus APOVITAL 6/2017

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: